Wort zum September 2018

Liebe Freunde und Geschwister,

Das Motto der Bibelschule Bad Gandersheim, „Mächtig im Wort – brennend im Geist“,
sind nach Apg. 18:24-25 die Merkmale mit denen der Jude Apollos beschrieben wird.
Außerdem verkündigte Apollos das Evangelium von Jesus Christus freimütig (V. 26).
Es wird jedoch auch berichtet, dass er nur die Taufe des Johannes kannte. Entscheidende
Punkte der Apostellehre waren ihm also völlig unbekannt. Ein Ehepaar, Priszilla und
Aquila, nehmen ihn zu sich um ihm das Evangelium noch genauer zu erklären.
Ihm wird also, trotz des mangelnden Wissens keineswegs das Wort verweigert, stattdessen
beschreibt ihn das Wort Gottes mit diesen beiden, überaus wertvollen, Attributen:
„Mächtig im Wort und brennend im Geist“. Nachdem er Lehre bekommen hat reist er
weiter nach Achaja mit einem Empfehlungsschreiben der Brüder. Dort war er den Glaubenden
sehr hilfreich. Hier wird beschrieben, was unter „mächtig im Wort“ in etwa zu
verstehen ist: V.28kräftig widerlegte er die Juden öffentlich, indem er durch die Schriften
bewies, dass Jesus der Christus ist.
Mich fasziniert die Person des Apollos: Obwohl er noch nicht alle Dinge des Glaubens
wusste, gebrauchte ihn Gott doch als ein gutes Werkzeug. Durch seine Verkündigung
trafen Menschen, die ihn hörten, eine klare Entscheidung für Jesus Christus. An ihm
sehen wir auch etwas, was sich scheinbar zu widersprechen scheint. Er kennt weder die
Taufe aufgrund der Lebensübergabe an Jesus, noch die Geistestaufe, die Gott aufgrund
der Buße durch Sünden bekennen und der neuen Geburt schenkt. Und das hat
Auswirkungen:
Durch seinen Dienst in Ephesus kamen etwa zwölf Männer zum Glauben an Jesus, denen
begegnet später der Apostel Paulus. Schnell fällt Paulus auf, dass diese zwölf Männer
den Heiligen Geist noch nicht empfangen haben, als sie gläubig wurden. Das bedeutet,
dass die fehlende Verkündigung über die Taufe in den Heiligen Geist dazu führte, dass
die Männer noch nie etwas darüber gehört hatten. Ebenso, wie das Nichtwissen über die
Wassertaufe auf den Namen Jesus, dazu führte, dass sie auch nicht im Wasser getauft
waren. Beides erklärt ihnen Paulus nun und holt das Versäumte nach (Apg. 19:1-7). Um
es deutlich zu sagen: Diese zwölf Männer waren bereits errettet. Aber Paulus weiß um
die Dinge, die zum Start eines Lebens in der Nachfolge Jesu, also in der Jüngerschaft,
unbedingt dazugehören. Diese Dinge sind unverzichtbar!
Mir drängt sich der Eindruck auf, dass diese beiden Punkte – biblische Wassertaufe und
Geistestaufe – heute wieder völlig unzureichend verkündigt werden, und darum fehlen
sie eben oft auch bei den Gläubigen. Wie oft muss man diese – biblisch selbstverständlichen
– Dinge erklären, wo doch eigentlich unerklärbare Dinge wie die sogenannte
Säuglingstaufe für absolut normal gehalten werden. Doch weil Paulus sich diese Mühe
gemacht hat nehmen wir uns das zum Vorbild und tun diese Arbeit auch, denn sie
gehören zur Lehre der Apostel, in denen die Gemeinde der Glaubenden ausharrt, bis
Jesus wiederkommt. Diese Lehre ist vollkommen identisch mit der Lehre Jesu, die wir
selbst glauben und halten und dann auch andere damit lehren. Lasst uns darin nicht
müde werden.
Mit herzlichen Segensgrüßen, Euer Kalli

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